Welche bedeutung hat die berufliche Bildung?
1. Bedeutung der beruflichen Bildung
Eine gute Ausbildung ist zur sicherung des Lebensunterhalts notwendig. Das fachliche Wissen und Können steigert den persönlichen Arbeitserfolg, lässt den Ablauf und den Sinnzusammenhang der Arbeit deutlicher erkennen. Dies ist eine der Voraussetzungen für die Übertragung einer verantwortungsvollen, mit größerem Entscheidungsspielraum verbundenen Tätigkeit. Dadurch gewinnt der Einzelne neben Freude und Interesse an seiner Arbeit auch Selbsvertrauen.
Die heutige Industriegesellschaft hat einen hohen Bedarf an gelernten Fachkräften, die durch qualifizierte und zuverlässige Arbeit eine leistungsfähige Volkswirtschaft erst ermöglichen. Im Zuge der Rationalisierung und Technisierung der Arbeitswelt nimmt die Bedeutung der Berufsausbildung zu, denn immer weniger Arbeitsplätze ermöglichen den Einsatz ungelernter Arbeiter. Für die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft ist deshalb die solide Ausbildung ihrer Arbeitskräfte von entscheidender Bedeutung.
Doch Ausbildung alleine genügt nicht. Der Weg über die "Berufliche Bildung" strebt das sichtbare Ziel der beruflichen Qualifikation an. Aber über das berufliche Interesse hinaus muss dem Auszubildenden ermöglicht werden, sich umfassend zu informieren, sich umzusehen, Wesentliches zu erkennen - sich zu bilden.
Bildung ist nicht eine Frage der Wissensfülle (wie viel Wissen besitze ich? welche Fähigkeiten habe ich?), sondern die Fähigkeit, dieses Wissen auch verständnisvoll und verantwortungsbewusst einzusetzen. So muss z.B. ein Kfz-Mechaniker nicht nur fachlich einwandfrei wissen, wie er die Bremsanlage eines Autos instand setzt - er muss sich dabei auch der Verantwortung für die Sicherheit der Fahrzeuginsassen bewusst sein und entsprechend sorgfältig arbeiten. Er muss nicht nur den Ölwechsel fachgerecht ausführen, sondern auch das Altöl umweltgerecht entsorgen.
Gebildete und verantwortungsvolle Menschen sind auch in der Lage, unser Gemeinwesen mitzutragen und demokratische Verantwortung zu übernehmen. Bildung kommt somit dem menschlichen Zusammenleben zu Gute.
Die berufliche Bildung ist deshalb nicht einseitig ausgerichtet auf Ausbildung, sondern will in Zusammenarbeit von Schule und Betrieb bildend und erziehen wirken. In der Sprache der Bayerischen Verfassung Art. 131, Abs. 1 heißt das:
Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden.
In der Sprache des Berufsbildungsgesetzes Art 6, Ziffer 1 und 5 heißt das:
Der Ausbildende hat dafür zu sorgen, dass dem Auszubildenden die Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt werden ..., dafür zu sorgen, dass der Auszubildende charakterlich gefördert ... wird.
2. Das Duale System - Organisationsform der Beruflichen Bildung
Die Berufsschule und die Ausbildungsbetriebe erfüllen in dem "Dualen System" der Berufsausbildung den gemeinsamen Bildungsauftrag (dual = eine Zweiheit bildend). Beide dienen jeweils auf ihre Weise mit unterschiedlichen Schwerpunkten der Ausbildung und der Bildung. Während im Betrieb die Beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten erworben werden, betont die Berufsschule die fachtheoretischen Kenntnisse und Einsichten in Verbindung mit den Erfahrungen aus der Berufspraxis. Zusätzlich erweitert sie die Allgemeinbildung.
Das duale System der Berufsausbildung
Unterricht in der Berufsschule und Betriebliche Ausbildung sind aufeinander abgestimmt.
Der Auszubildende soll befähigt werden, die Zusammenhänge und Grundprinzipien zu erkennen und damit selbständig Sachverhalte zu erarbeiten und zu verstehen. So kann er im schnellen Wandel der Zeit bestehen.
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